Beim diesjährigen Deutschen Landschaftspflegetag in Potsdam wurden zwei Bürger des Landkreises Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim in besonderer Weise geehrt. Die Vorsitzende des Deutschen Verbands für Landschaftspflege, Maria Noichl, und Brandenburgs Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz, Axel Vogel, überreichten den Preis.

Richard Ittner aus Weigenheim, und Hans Seitz aus Rüdisbronn, wurden mit dem 2. Platz des Deutschen Landschaftspflegepreises 2023 in der Kategorie „Engagierte Personen“ für ihr herausragendes Engagement zur Pflege und zum Erhalt der Kulturlandschaft ausgezeichnet. Die Laudatio hielt die Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, Helga Kerwagen. Sie betonte, dass die Landschaftspflege und der Naturschutz für beide seit der Jugend eine Herzensangelegenheit seien. Jeder erlernte den Beruf des Landwirts. Trotz der vielen Arbeit auf dem Hof erkundeten sie im Laufe des Lebens die Natur, ihre komplexen Zusammenhänge und eigneten sich ein umfangreiches Wissen zu Fauna und Flora an.

So kümmert sich Hans Seitz seit Jahrzehnten um Ackerwildkräuter (u.a. während seiner Tätigkeit im Freilandmuseum in Bad Windsheim) und hier vor allem um das vom Aussterben bedrohte Linaria arvensis (Ackerleinkraut). Ein ausgewiesener Fachmann ist Hans Seitz auch auf dem Gebiet der Gipssteppenvegetation. Er betreut und packt mit an bei der Pflege der Naturschutzgebiete wie z.B. Gipshügel bei Külsheim.

Richard Ittner brennt für das Thema „Streuobst“. So hält er Obstbestimmungskurse ab und kümmert sich in seinem Heimatort um die vielen Obstbäume. Eine große Faszination üben für Richard Ittner die Schmetterlinge aus. Hier ist er ein absoluter Spezialist. Seit mehr als drei Jahrzehnten arbeiten Richard Ittner und Hans Seitz beim Landschaftspflegeverband Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim mit, so die Geschäftsführerin. Mit einer ferngesteuerten Mähraupe sei Hans Seitz für Entbuschungsmaßnahmen unentbehrlich geworden.

Beide Personen seien gern gesehene Fachleute bei Exkursionen, vogelkundlichen Wanderungen und Vorträgen. Sie seien Mahner und Ideengeber zugleich und ihr Wissen fließe mit ein in die Umsetzung der Maßnahmen, so Helga Kerwagen, vor allem aber sei ihr bescheidenes Auftreten in der Öffentlichkeit hervorzuheben. Darüber hinaus sind beide Personen Träger des „Grünen Engels“ vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.

Helga Kerwagen bedankte sich für dieses außerordentliche Engagement und beendete ihre Laudatio mit einem Gedicht von Richard Ittner mit dem Titel „Spätherbst“.

Der Deutsche Landschaftspflegepreis wird seit 2005 jährlich vergeben. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege als Dachverband der 197 Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland, wie Landschaftspflegeverbände, Lokale Aktionen und Biologische Stationen, lobt den Landschaftspflegepreis für herausragende Projekte sowie außerordentliches Engagement von Personen, Organisationen und Unternehmen aus. Die zwei Preise in den beiden Kategorien „Innovative Projekte“ und „Engagierte Personen“ sind mit insgesamt 4.500 Euro dotiert.