Nachrichten aus dem Landschaftspflegeverband

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Landschaftspflege hautnah

Exkursion bei der Mitgliederversammlung des LPV im Jahr 2023

Gruppe mit Exkursionsteilnehmern steht auf Lichtung

Teilnehmende der Exkursion am Kolmberg in Neuhof a.d. Zenn hören Schäfer Florian Hirsch gespannt zu.

Seit seiner Gründung im Jahr 1991 kümmert sich der LPV Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim e.V. um den Erhalt und die damit verbundene langfristige Pflege ökologisch hochwertiger Flächen im Landkreis.

Am 20. Juni 2023 fand die alljährliche Mitgliederversammlung des Landschaftspflegeverbands (LPV) Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim e.V. im Begegnungshaus „Alte Schule“ in Neuhof a.d. Zenn statt.

Die Begrüßung und Einführung erfolgte durch den Vorsitzenden Landrat Helmut Weiß und die Bürgermeisterin von Neuhof a.d. Zenn Claudia Wust. In Gedenken an den kürzlich verstorbenen Altlandrat, ehemaligen Vorsitzenden und Gründungsmitglied des LPV Herrn Robert Pfeifer wurde zudem eine Gedenkminute gehalten.

Anschließend stellten die Geschäftsführerin Helga Kerwagen die Zahlen und Fakten zu den durchgeführten und geplanten Landschaftspflegemaßnahmen vor. Der Kassenbericht wurde in diesem Jahr vom Vorstandsmitglied Karl Riedel (Vertretung für Kassier Ingo Treiber) vorgestellt.

Nach dem theoretischen Teil der Versammlung wurde den Mitgliedern, wie bereits im vergangenen Jahr, noch eine Exkursion zum Thema Landschaftspflege angeboten.

Die Exkursionsteilnehmer machten sich zu Fuß auf den Weg zum Kolmberg. Die traditionell extensiv beweideten Hangflächen werden bereits seit Jahren in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband entbuscht. Direkt am Ortsrand beim Skilift folgte dann ein besonderes Highlight. Dort wartete der ansässige Wanderschäfer Florian Hirsch mit seinen ca. 600 Coburger Fuchsschafen. Bereits seit Jahren beweidet dieser die Hutungen rings um Neuhof a. d. Zenn.

Herr Hirsch berichtete den Exkursionsteilnehmern über den Werdegang seiner Schäferei. Mit der Wahl der Schafrasse Coburger Fuchs hat er sich dem Erhalt der auch als „fränkischen Schafe“ bekannten alten Haustierrasse verschrieben. Diese Schafe sind für die kargen fränkischen Hutungen sehr geeignet. Die robuste Landschafrasse ist mittelgroß, hat einen schmalen Körper und goldgelb bis rotbraunes Fell. Die Tiere zeichnen sich durch ihre Widerstandskraft und Genügsamkeit aus. Ihre Pferchfähigkeit macht sie zudem generell für die Hüteschäferei interessant. Das Fleisch seiner Tiere wird von Herrn Hirsch direkt vermarktet und auch für die Wolle gibt es glücklicherweise geeignete Abnehmer. Nachdem sämtliche Fragen der Teilnehmer rund um die Schafhaltungen geklärt waren, setzte sich die Herde in Bewegung. Angeleitet vom Schäfer und den beiden Hütehunden bewegen sich die Schafe langsam in Richtung Spitze des Kolmberg.

Die Exkursion führte zuerst zu einer Fläche die im Winter 2022/2023 teilweise entbuscht wurde, ein anderer Teil wurde bereits zwei Jahre zuvor gepflegt. Hier ließ sich der Umfang und die Art der Entbuschungsmaßnahmen, sowie die Wirkung auf Flora und Fauna direkt begutachten. Während auf der frisch gepflegten Fläche noch ein geringer Aufwuchs zu beobachten war, zeigte sich auf der bereits in vorherigen Jahren gepflegten Fläche ein zunehmender Artenreichtum.