Umweltminister Thorsten Glauber übergab an drei Projektträgern Zuwendungsbescheide im Rahmen des bayerischen Streuobstpaktes. Ein Bescheid ging an den Landschaftspflegeverband Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim. Glauber betonte: „Streuobst sind Hotspots der Artenvielfalt und ein klares Bekenntnis zum Artenschutz. Streuobstwiesen sind zudem ein wunderbarer Schatz für die Menschen und ihre Ernährung. Ob Äpfel, Kirschen, Zwetschgen oder Birnen: Die ganze Vielfalt des Streuobsts gedeiht in unserer bayerischen Heimat. Um diese Vielfalt zu schützen und zu fördern, hat der Freistaat mit den Naturschutz- und Landschaftspflegeverbänden, den Bauern, den Saftherstellern, Baumschulen, Gartenbauvereinen und vielen weiteren Akteuren den Streuobstpakt geschlossen. Mit den drei neuen Großprojekten nimmt der Streuobstpakt weiter Fahrt auf. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement und ihren Einsatz.“

Knapp 600.000 Euro stehen für das vierjährige Projekt mit dem Titel „Mehr Baamaland für Frankens Mehrregion“ zur Verfügung. Helga Kerwagen, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, nahm den Zuwendungsbescheid bei einer gemeinsamen Baumpflanzaktion im Landkreis Erlangen-Höchstadt entgegen. Sie dankte dem Staatsminister und zeigte sich begeistert, dass nun in Burgbernheim, Weigenheim und Burghaslach Gemeinden modellhaft und innovativ Maßnahmen umgesetzt werden können – hin zu mehr Baamaländer durch Pflanzung und Pflege alter Bäume. Denn im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim sind in den beiden Naturparken Steigerwald und Frankenhöhe ausgedehnte Streuobstbestände – vor allem an den Hanglagen – zu finden.

Die Stadt Burgbernheim – am nördlichen Rand des Frankenhöheanstiegs gelegen – hat bereits eine herausragende Bedeutung für den Streuobstbau und ist bayernweit bekannt. Weigenheim und Burghaslach liegen im Naturpark Steigerwald. Bereits bestehende Aktivitäten sollen gesteigert werden. Mit diesem Leuchtturmprojekt, so fuhr Helga Kerwagen in ihrer Dankesrede fort, will man Streuobst-Werkstätten und Grüne Klassenzimmer einrichten, Muttergärten anlegen und alternative Pflanzmethoden wie zum Beispiel die Trestersaat ausprobieren.

Ein Ziel sei der Aufbau eines Netzwerkes aus „Streuobst-Kümmerern“ und Mitmachaktionen für Bürgerinnen und Bürger. Die Wissensvermittlung, Öffentlichkeitsarbeit und der Ausbau von Vermarktungsinitiativen sind weitere Eckpunkte in dem mehrjährigen Projekt. All diese Maßnahmen dienen dazu, das Bewusstsein für die Bedeutung des Streuobstes bei Groß und Klein in der Bevölkerung zu schärfen und Impulsgeber zu sein für weiteres Engagement, gab sich die Geschäftsführerin überzeugt. Für die Unterstützung dankte sie Florian Kleinschroth, Streuobstberater an der Unteren Naturschutzbehörde, Matthias Busch und Günter Nisi von der Höheren Naturschutzbehörde und den Bürgermeistern der drei Projektgemeinden.

Neben dem Landschaftspflegeverband Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim erhielten zwei weitere Maßnahmenträger ihre Zuwendungsbescheide. Das Gesamtvolumen liegt bei über 7 Millionen Euro. Drei der größten Projekte im bayerischen Streuobstpakt können nun umgesetzt werden.