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Geborgenheit schenken

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Bild mit Pflegeeltern

Das Team des Pflegekinderfachdienstes begleitet und unterstützt Pflegeeltern bei ihrer Arbeit.

In manchen Fällen muss es schnell gehen. Wenn Kinder und Jugendliche im Landkreis in größter Not sind, da beispielsweise Gewalt, Drogen oder Missbrauch in ihrem Familienalltag eine Rolle spielen, können sie bei Pflegefamilien unterkommen. Auf etwa 110 Dauer-Pflegefamilien kann der Pflegekinderfachdienst derzeit bauen, davon stehen 29 Familien für die Bereitschaftspflege in Notsituationen zur Verfügung. Doch der Bedarf an Plätzen ist steigend, daher werden dringend Familien gesucht, die bereit sind, Kinder oder Jugendliche bei sich aufzunehmen.

Bislang konnte noch für jedes Kind in einer Krisensituation eine Pflegefamilie gefunden werden, sagt Teamleiterin Sigrid Mosé, „aber es kippt gerade“. 15 Kinder und Jugendliche sind derzeit im Landkreis in der sogenannten Bereitschaftspflege untergebracht, die in akuten Notsituationen greift, sie ist zeitlich befristet. Ist eine Unterbringung dauerhaft erforderlich, ist von Vollzeitpflege die Rede, aktuell betrifft dies um die 150 Kinder und Jugendliche. Sie sind zwischen null und 21 Jahre alt, speziell „der Bedarf bei Teenagern ist unheimlich hoch“. Problematisch sei, dass Einrichtungen mit Wohngruppen kaum noch freie Plätze zur Verfügung haben, deutschlandweit mussten bereits viele Gruppen wegen Personalmangels geschlossen werden.

Durch Gespräche und ein Qualifizierungsseminar werden Interessierte durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegekinderfachdienstes auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet. Eine große Rolle spielt zudem die Begleitung der Pflegefamilien, während sie sich um ein Kind kümmern. Unterstützend tätig wird hier auch der Verein für Pflege- und Adoptivfamilien „PFAD für Kinder“ und die Erziehungsberatungsstelle der Diakonie.

Geduld, Offenheit und Humor
Zu den wichtigsten Voraussetzungen für Pflegefamilien zählen die Fachdienst-Mitarbeiterinnen Freude am Miteinander mit Kindern, Durchhaltevermögen und Geduld sowie Offenheit gegenüber der Herkunftsfamilie der Kinder. Humorvoll sollten die Interessierten ebenfalls sein, sagt Sigrid Mosé, „das ist wichtig“. Die Kinder benötigen Geborgenheit und Zuwendung, notwendig seien darüber hinaus klare Familienregeln, verlässliche Strukturen und Zeit. Speziell in der Bereitschaftspflege seien anfangs viele Termine zu bewältigen, auch sei bei ihr anfangs völlig unklar, wie lange eine Unterbringung notwendig sein wird. Entsprechend wird das Pflegegeld angepasst. Ansprechpartnerin für Interessierte am Einsatz als Pflegefamilie ist Sigrid Mosé unter Tel. 09161 92-2530 beziehungsweise E-Mail pflegekinderfachdienst@kreis-nea.de.