Zusammenarbeit im Landkreis

Teil-Energienutzungsplan zur Klärschlammverwertung im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim", ausgeführt vom Institut für Energietechnik IfE der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden

    Hintergrund

    Im Dezember 2017 wurde das integrierte Klimaschutzkonzept fertig gestellt. Der Schwerpunkt liegt auf der Wärmewende und wie man sie im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim umsetzen kann. Ein wichtiges Ergebnis ist sicherlich die Aufforderung, Synergieeffekte zu nutzen, um Abwärmegeber und -nutzer zusammen zu bringen, und um damit letztendlich Ressourcen zu sparen und die CO2-Emissionen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten zu senken.

    Am 21.03.2018 wurde in der Bürgermeisterdienstversammlung eine Studie zur energetischen Klärschlammverwertung im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim einstimmig beschlossen. Unter Federführung des Landkreises sollte die Studie für alle 38 Gemeinden und Städte im Landkreis erarbeitet werden.

    Hintergrund waren die Vorarbeiten der ARGE Klärschlamm, bestehend aus mehreren Kommunen des Landkreises. Die Studie wurde als Teil-Energienutzungsplan nach den "Richtlinien zur Förderung von Energiekonzepten und kommunalen Energienutzungsplänen" vom 8. Dezember 2016 des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Energie und Technologie gefördert.

    Die Anzahl der Kläranlagen verschiedenster Betriebsarten beläuft sich zur Zeit auf 134 im Landkreis. Bei den meisten Kläranlagen handelt es sich um unbelüftete und belüftete Abwasserteichanlagen. Es gibt bereits Zusammenschlüsse, z.B. in der Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim, und es wird zukünftig mehr Zusammenschlüsse geben, z.B. Sugenheim und Langenfeld. D.h. es wird mehr und mehr zu zentralen Kläranlagen im Kreisgebiet kommen.

    Eine Solartrocknungsanlage besteht bereits seit ein paar Jahren in Marktbergel. Hier wird der Klärschlamm bereits auf 80 % getrocknet.

    Ergebnis

    Auf Basis der momentanen Kläranlagenstruktur, aktuell bestehender regionaler Strukturen zur Zusammenarbeit in der Abwasserentsorgung sowie geplanter Umstrukturierungen wurden vom IfE zunächst einmal Entwässerungsvorschläge für die einzelnen größeren Kommunen gemacht (Seite 25 - 30). Die Entwässerung des Klärschlamms ist die Grundlage für die vom IfE erarbeiteten Varianten zur Klärschlammverwertung und der Wirtschaftlichkeitsberechnungen.

    Nachdem alle Beteiligten der größeren Kläranlagen befragt worden waren, konnten fünf Szenarien zur Entwässerung vom IfE aufgezeigt werden (Seite 31). Sie werden einzeln ausführlich besprochen. Die benötigte Wärmemenge wird berechnet. Die Auswertung der Szenarien zeigt, dass es unterschiedliche Wege gibt, um den Klärschlamm zu behandeln. Die landwirtschaftliche Ausbringung soll künftig durch einen dieser Verwertungswege ersetzt werden. Die Entscheidung steht noch aus.

    Nach der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung kommt das IfE zu dem Ergebnis, dass eine zentrale Trocknung des Klärschlamms mit anschließender Entsorgung im Mittel unter den aktuellen Entsorgungskosten liegen. Eine dezentrale Trocknung und anschließende Verwertung weist dagegen die höchsten Entsorgungskosten auf. Bei der Verwertung des Klärschlamms in einer externen Monoverbrennungsanlage ist man abhängig vom Entsorgungspreis der Verwertungsanlage. Nach einer Klärschlammtrocknung im Landkreis ist man also wesentlich unabhängiger von den Vorgaben der externen Verbrennungsanlagen. Hinzu kommt, dass bei einer Trockensubstanz von 80-90 % wesentlich weniger Klärschlammmenge anfällt und der Transport somit weniger CO2 verursacht. Ein weiterer Vorteil ist, dass man den getrockneten, pelletierten Klärschlamm lagern kann, um ihn bei freien Kapazitäten abzutransportieren.

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