Was ist im Landkreis los?
Landrat Dr. Christian von Dobschütz berichtet
Die Kolumne “Aus Amt & Kreis” erscheint schriftlich alle zwei Wochen in jedem Landkreisjournal bzw. können Sie diese auch hier lesen (siehe unten). Zudem gibt es zu wichtigen Themen auch regelmäßig eine Videobotschaft auf Youtube unter https://www.youtube.com/playlist?list=PL06M6tvxBuJmL6zrEOQS6BYBCWO2WrvVV (externer Link).
Viel Spaß beim Lesen und Ansehen!
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Aus Amt & Kreis
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Landesgartenschau (LGS) 2027 in Bad Windsheim nimmt immer weiter Form an. Erfreulicherweise konnte dieser Tage mit Rüdiger Eckhardt ein erfahrener Landesgartenschauplaner für das Team vor Ort gewonnen werden. Die Ausstellung selbst wird immer konkreter und verspricht einen überaus gewinnbringenden Besuch. Schließlich ist es gelungen, den VGN an Bord zu holen. Jeder der ein Landesgartenschauticket hat, kann während der Ausstellungszeit mit sämtlichen VGN-Linien kostenfrei (!) zur LGS fahren. In diesem Zusammenhang möchte ich auch wieder einmal zu unserem Beitrag an der Landesgartenschau, einem Aussichtsturm, berichten. Ich möchte dies in einem kleinen Fragen-Antwort-Schema tun, schlicht, weil es so anschaulicher zu vermitteln ist.
Wie kam es zu der Idee eines Turms?
Zunächst: Es ist üblich, dass sich der Landkreis, in dem eine Landesgartenschau stattfindet, beteiligt und präsentiert. Wir haben uns daher in einer fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie wir uns 2027 einbringen wollen. Verschiedene Varianten wurden durchgespielt – und am Ende des Tages der einstimmige Beschluss gefasst, eine Aussichtsplattform wäre der zielführendste Beitrag.
Was wird der Turm kosten?
Dieser wird knapp 1,1 Mio. Euro kosten und dauerhaft auf dem künftigen Gelände der LGS, im sogenannten Landschaftspark nahe der Frankentherme, stehen bleiben. 800.000 Euro wird der Landkreis beisteuern, 300.000 Euro die Lokalen Aktionsgruppen (LAG) „Aischgrund“, „Rangau“ und „Südlicher Steigerwald“. Ein ganz großes Dankeschön den LAG´s dafür.
Was erhoffen wir uns von der Beteiligung an der Landesgartenschau 2027?
Man muss wissen: Landesgartenschauen werden von mindestens 300.000 Menschen besucht. Wobei die Spanne sogar bis zu 800.000 oder mehr Besuchern reichen kann. In 2027 kommen also ungemein viele zusätzliche, neue Gäste in unseren Landkreis. Wir wollen, dass sie sich in unseren Landkreis, in unsere Region „verlieben“ – und wiederkommen. Voraussetzung: Sie finden ein spannendes touristisches Angebot vor. Und genau dieses
haben wir! Und genau dieses wollen wir rund um unseren Turm präsentieren! Unsere Bier- und Weingemeinden, unsere Streuobstlandschaften, unser Storchen- und Karpfenland, unsere wunderbaren Schlösser (Frankenberg, Walkershofen usw.), Museen und Märkte, unsere Naturparke Steigerwald und Frankenhöhe und vieles mehr. Am Fuße des Turms werden wir genau diesen Reichtum, mit vielen tollen Aktionen, Ausstellungselementen und Mitmachstationen bewerben. Und weil wir uns als attraktive MEHRREGION darstellen möchten, die „mehr“ zu bieten hat, wird der Turm auch „Turm der Regionen“ heißen. Um die Eingangsfrage also nochmals auf-zugreifen: Wir erhoffen uns schlicht und ergreifend wirtschaftliche Impulse für unsere Region, für unsere Hotellerie, unsere Gastronomie. Ganz abgesehen von den Unternehmern und Handwerkern, die Aufträge im Zuge der Realisierung der Landesgartenschau bekommen. Manchmal werde ich gefragt: „Herr Landrat – brauchts denn wirklich einen Turm für ´ne gute Millionen?“ Ich antworte dann stets mit einem kleinen, etwas vereinfachten Rechenbeispiel: Wenn nur 8.500 Besucher nach der Landesgartenschau wiederkommen und jeweils 130 Euro für Übernachtung, Essen gehen, Eintritt hierlassen (defensiv gerechnet), hat sich die Investition für die Region bilanziell schon „gerechnet“. De facto werden es viel mehr sein. Beispiel Tirschenreuth. Die Stadt war 2013 Gastgeber der Landesgartenschau. In den folgenden 10 Jahren erhöhten sich die Besucherzahlen dort um über 40 Prozent. Daher ja: Wir glauben, dies ist eine echte wirtschaftliche Chance, nicht nur für Bad Windsheim, sondern für unsere gesamte Region, die sich nachhaltig auszahlen wird.
Und warum ganz konkret ein Turm und nicht zum Beispiel ein Pavillon, um sich zu präsentieren?
Die Frage kann man relativ einfach mit einer Gegenfrage beantworten: Was sind regelmäßig die Besuchermagneten in Parks, Ausstellungen oder entlang von Wanderrouten? Richtig, Aussichtspunkte! Menschen lieben
es, in die Ferne blicken zu können, oder von oben „das bunte Treiben“ zu beobachten. Wenn wir also wollen, dass die Besucher auf unsere Mehrregion aufmerksam werden, dann müssen wir sie erstmals zu unseren Ausstellungsflächen locken. Und unser Lockmittel ist der Turm, wenn man so will die „Aussicht auf Aussicht“ – so ein LGS-Gelände ist schließlich weitläufig. Ein Pavillon wird dabei nicht zwingend angesteuert (und kostet auch hunderttausende von Euro). Ein Turm schon. Wir sind uns daher sicher: Nahe-zu jeder Besucher der Gartenschau wird auch unseren Stand besuchen und dort Zeit ver-bringen. Und dies ist unsere Chance, die Menschen für uns zu gewinnen!
Letzte Frage: Was passiert eigentlich nach der Landesgartenschau mit dem Turm?
Er bleibt stehen und wird auf Dauer als touristische Attraktion der Region fungieren. Und auch die Ausstellung am Fuße des Turms wird noch mindestens fünf weitere Jahre als Werbeträger für unsere Region fungieren. Wenn also die zahlreichen Besucher der Therme oder des Wohnmobilhafens nach 2027 auf den Turm steigen, werden sie auch dann noch mit einer gelungenen Ausstellung auf unsere Region aufmerksam gemacht. Auf den Punkt gebracht: Für uns ist der „Turm der Regionen“ ein Projekt der Wirtschafts- und Tourismusförderung, welches sich, davon sind wir überzeugt, nicht nur für Bad Windsheim, sondern für unsere gesamte Region rechnen wird.
Machen Sie´s gut!
Ihr
Christian von Dobschütz, Landrat
