Was ist im Landkreis los?

Landrat Dr. Christian von Dobschütz berichtet

Die Kolumne “Aus Amt & Kreis” erscheint schriftlich alle zwei Wochen in jedem Landkreisjournal bzw. können Sie diese auch hier lesen (siehe unten). Zudem gibt es zu wichtigen Themen auch regelmäßig eine Videobotschaft auf Youtube unter https://www.youtube.com/playlist?list=PL06M6tvxBuJmL6zrEOQS6BYBCWO2WrvVV (externer Link).

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Aus Amt & Kreis

Unterbringung von Asylbewerbern, Kliniken im Landkreis

Landrat Dr. Christian von Dobschütz

Liebe Leserin, lieber Leser,
Was gibt es eigentlich Neues zur „Unterbringung von Asylbewebern“ in unserem Landkreis zu berichten? 

Unterbringung von Asylbewerbern
Nun, die Lage ist aktuell glücklicherweise relativ entspannt. Die Zuweisungen, die wir von der Regierung von Mittelfranken bekommen, bewegen sich auf niedrigem Niveau. Waren es im vergangenen Jahr noch 413 Menschen, die auf unseren Landkreis verteilt wurden, so sind es in 2025 bis dato nur 39. Unser Landkreis weist demnach eine Erfüllungsquote von knapp 90 Prozent auf (Stand Juni 2025). Das heißt in Sachen Unterbringung von Asylbewerbern haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Konkret verfügen wir über 81 dezentrale, kleinere Einrichtungen, verteilt auf 18 Kommunen, welche mit Flüchtlingen belegt sind. Damit haben wir unseren „dezentralen Ansatz“ konsequent umgesetzt und die Last auf viele Schultern verteilt. Ein herzliches Dankeschön allen Mitwirkenden an dieser, nicht immer ganz einfachen Aufgabe. Ein Dank auch den Kommunen, die sich stets aufnahmebereit gezeigt hatten. Alles in allem ist es uns so gelungen, größere gesellschaftliche Verwerfungen zu vermeiden. Zudem haben wir in den angemieteten Unterkünften noch Puffer, so dass wir nun gar unsere Strategie grundlegend anpassen können: Es finden keine weiteren Neuanmietungen statt. Vielmehr versuchen wir die Unterbringungskosten für den Staat zu reduzieren, indem wir teurere, auslaufende Mietverträge durch günstigere ersetzen. Denn man muss wissen, dass das Landratsamt bei Anmietungen als untere staatliche Behörde auftritt und Mittel des Freistaates Bayern ausgibt. Die Unterbring-ungskosten werden also nicht über den Kreishaushalt gedeckt, wie man vielleicht meinen könnte, sondern direkt vom Freistaat getragen. Aber Steuermittel sind es trotzdem. Ganz klar. In diesem Zusammenhang haben wir auch versucht, den im Mai 2024 geschlossenen Vertrag zur Errichtung eines Containerdorfs in Dietersheim auf-zulösen. Dies ist uns leider nicht gelungen. Die Folge: Sobald das Containerdorf errichtet ist, werden wir aus dem Landkreis nach dorthin umverteilen – um die Einrichtung zumindest moderat (vielleicht 20-30 Personen, je nach Lage) zu belegen, um an anderer Stelle perspektivisch Geld einzusparen. Im Vergleich zum Herbst 2023 und Frühjahr 2024 ist die Gesamtsituation heute also glücklicherweise eine völlig andere. Dies sollte in der gesamten Diskussion zur Lage von damals immer mitberücksichtigt werden. Hoffen wir, dass dies so bleibt und keine globalen Verwerfungen abermals den Flüchtlingsdruck auf unser Land erhöhen.

Kliniken im Landkreis 
Schön ist, dass es rund um das komplexe Thema „Erhalt der Klinikstandorte im Landkreis“ auch mal Erfreuliches zu berichten gibt: 1. Die neue Bundesregierung hat beschlossen, den Kliniken in Deutschland in den Jahren 2025 und 2026 als Soforthilfe 4 Milliarden Euro zukommen zu lassen. Auf diese Weise sollen die Betriebskostenlücken der Jahre 2022 und 2023 nachträglich gedeckt werden. Zumindest teilweise. 2. Unsere Kliniken im Landkreis sollen „Lehrkrankenhäuser“ der privaten Paracelsus-Universität Nürnberg werden. Ein Lehrkrankenhaus zu sein, hat den Vorteil, dass dort Medizinstudenten, etwa während ihres praktischen Jahres (PJ), tätig sein dürfen. Die Folgen: Ein besseres Image, eine leichtere Ärzte-Rekrutierung und ein kontinuierlicher Wissenstransfer für unsere Häuser. Wir freuen uns! Und 3. Eine große Würzburger Praxis für Orthopädie wird künftig ihre OPs in Bad Windsheim durchführen. Dies führt zu einer besseren Auslastung unserer Strukturen und beschert uns weitere Einnahmen. Am 17. Oktober gehen wir zur künftigen Strategie für unsere Kliniken in Klausur. Verwaltungsrat, Kreisausschuss und Rechnungsprüfungsausschuss. Gemeinsam. Denn dann sollten die letzten offenen Details zum „Krankenhaus-versorgungsverbesserungsgesetz“ bekannt sein.

Ich wünsche Ihnen allen schon jetzt erholsame und kurzweilige Sommerferien. Ob in der Ferne oder zuhause. Bis zur nächsten Ausgabe.

Ihr
Christian von Dobschütz 
Landrat