Was ist im Landkreis los?

Landrat Dr. Christian von Dobschütz berichtet

Liebe Leserin, lieber Leser, 

Existenzgründungen sind der Motor für Wachstum, Innovation und neue Arbeitsplätze – auch bei uns im Landkreis. Sie bringen frische Ideen in die Region, stärken die Wettbewerbsfähigkeit und tragen dazu bei, dass unsere Wirtschaft zukunftsfest bleibt. 

Existenzgründer unterstützen
Und genau diese frischen Ideen, diese Dynamik brauchen wir. So hat die Standortstudie „Zukunftsatlas Deutschland“ (ich habe dazu bereits ausführlich berichtet) gezeigt, dass wir in der Kategorie „Gründungsintensität“ (Anzahl der Unternehmensgründungen je 10.000 Erwerbsfähige) eher im unteren Mittelfeld der Landkreise in Deutschland liegen. Gleichwohl zeigt sich: Wer ein Unternehmen gründen will, steht oft vor großen Hürden: fehlende Netzwerke, begrenzter Zugang zu Kapital und, ganz schlicht, keine geeigneten Räumlichkeiten, um die ersten Schritte der Selbstständigkeit gehen zu können. Genau hier setzt unsere neu gegründete Stabsstelle für Strategische Wirtschafts- und Standortentwicklung an. Mit gezielten Initiativen wollen wir den Gründergeist im Landkreis wecken, Innovation fördern und die Rahmenbedingungen für junge Unternehmen verbessern. Wie soll dies gelingen? 

Unternehmer-WG – ein Ort der Zukunft 
Neben dem ins Leben gerufenen „Gründerstammtisch“ und einer intensiven Beratung durch unser Haus, wie künftig auch den ehrenamtlichen Beratern der Aktiv Senioren Bayern e. V., entsteht derzeit ein besonders spannendes Projekt: die „Unternehmer-WG“. Dieses Modell bietet Gründerinnen, Gründern und Selbstständigen in der kritischen Anfangsphase günstige Büroflächen und ein inspirierendes Arbeitsumfeld. Anders als im Homeoffice können sie hier professionell auftreten, Kontakte knüpfen und voneinander lernen. Der direkte Austausch fördert neue Ideen, Kooperationen und Wachstum – ein echtes Gründerökosystem im Kleinen. Die erste Unternehmer-WG entsteht derzeit in Neustadt a.d.Aisch, im ersten Obergeschoss des Blockschulwohnheims der Berufsschule. Dieses Stockwerk steht leer und ich dachte mir, die Lage wäre perfekt für eine derartige Einrichtung: Nahe an der Bahnhaltestelle Neustadt/Mitte verortet so-wie fußläufig zum Landratsamt und zum „Technologietransferzentrum (TTZ)“ der Hochschule Ansbach gelegen. Eine intensive Betreuung durch mein Team, unseren Aktiv Senioren sowie den Experten der Hoch-schule ist also bestens gegeben. In der Unternehmer-WG entstehen moderne Büroräume, ein Workshopraum und ein zentraler Gemeinschafts-Bereich mit Küche und Terrasse – perfekt für Austausch und kreative Zusammenarbeit. Mit einer vergleichsweise kleinen Investition von rund 123.000 Euro wird aus leerstehenden Räumen ein Ort voller Zukunft. Der Start ist für Ende 2025 geplant, der Vollausbau folgt 2026. Damit entsteht ein sichtbares Symbol für Unternehmergeist in der MEHRRegion –  flexibel, praxisnah und übertragbar auf weitere Standorte. Denn unser Ziel ist es, dass in Zusammenarbeit mit den Gemeinden in unserem Landkreis ein Netzwerk aus mehreren Unternehmer-WGs entsteht. So wollen wir dazu beitragen, unsere lokale Wirtschaftsdynamik anzukurbeln. 

Naturparkzentrum Steigerwald
Neues gibt es auch von unserem Leuchtturmprojekt „Naturparkzentrum Steigerwald“ zu berichten. Nochmals kurz zur Erinnerung: Das Naturparkzentrum soll künftig das zentrale Besucher- und Informationszentrum des Steigerwalds werden – ein Ort, an dem Natur, Kultur und Geschichte des Steigerwalds erlebbar werden. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Scheinfeld und dem Landkreis. Geplant sind dort interaktive Ausstellungen, Bildungsangebote und Veranstaltungen für Familien, Schulklassen und Naturinteressierte. Unlängst wurde nun das Büro „Fisch und Blume Design“ (hat bereits das „Bernatura“ in Burgbernheim gestaltet) ausgewählt, um die Ausstellung im Naturparkzentrum zu konzipieren. Im Fokus stehen dabei im Wesentlichen folgende Fragen: Wie wollen wir den Naturraum Steigerwald präsentieren? Was ist das Besondere des Steigerwalds: Die Kleinteiligkeit, die Waldstrukturen, der Reichtum an Flora und Fauna? Mit der Beantwortung beschäftigen sich im Herbst nun Beteiligte aus Stadt, Landkreis, Naturpark, Naturschutz und Tourismus. Es geht also voran. Ich halte Sie freilich weiter informiert.

Bis zur nächsten Ausgabe!
Ihr
Christian von Dobschütz 
Landrat