Was ist im Landkreis los?
Landrat Dr. Christian von Dobschütz berichtet
Die Kolumne “Aus Amt & Kreis” erscheint schriftlich alle zwei Wochen in jedem Landkreisjournal bzw. können Sie diese auch hier lesen (siehe unten). Zudem gibt es zu wichtigen Themen auch regelmäßig eine Videobotschaft auf Youtube unter https://www.youtube.com/playlist?list=PL06M6tvxBuJmL6zrEOQS6BYBCWO2WrvVV (externer Link).
Viel Spaß beim Lesen und Ansehen!
Aus Amt & Kreis
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
über erfreuliche Nachrichten zur medizinischen Versorgung im Landkreis darf ich Ihnen heute berichten. So hat der sogenannte „Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung“, kurz ZRF, beschlossen, zwei weitere Rettungswagen, nebst Mannschaft, in unserem Landkreis zu stationieren. Vorab: Der ZRF setzt sich aus den Landkreisen Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim und Ansbach sowie der Stadt Ansbach zusammen und organisiert für diese den Rettungsdienst und eine 24h-Rettungsleitstelle, die sogenannte Integrierte Leitstelle (die gerade neu gebaut wird). Alle paar Jahre wird in einer Standortanalyse untersucht, wie es um die Einhaltung der 12-Minuten-Frist im Zweckverbandsgebiet bestellt ist. Zur Erklärung: Diese Frist bezeichnet die maximale Zeitspanne, innerhalb derer Rettungskräfte, nach Eingang eines Notrufs, am Einsatzort eintreffen sollen. In Bayern wird dabei eine 12-Minuten-Frist angestrebt, zumindest in 80 % der Fälle. Die neueste Untersuchung brachte nun zu Tage, dass diese Frist in unserem Landkreis zu oft nicht mehr eingehalten werden kann. So wurde die gesetzte Zielmarke im Betrachtungszeitraum im Raum Bad Windsheim und Neuhof nur in circa 71 % der Fälle erreicht, im Raum Scheinfeld in circa 73 %, im Raum Uffenheim in rund 75 % und im Raum Neustadt a.d.Aisch in circa 78 %. Im Rahmen der letzten Untersuchung im Jahr 2018 waren diese Werte bei allen bis auf einen Standort höher und konnten zumeist die Vorgabe von 80 % einhalten. Doch was sind die Gründe für die längere Wartezeit auf einen Rettungswagen? Auch hierüber konnte das Gutachten Aufschluss geben. Im Wesentlichen hat dies drei Gründe: 1. Deutlich mehr Einsätze für die Mannschaften der Rettungswagen (+ 30 %). Salopp formuliert: Sind mehr Fahrzeuge unterwegs, dauert es länger, bis diese zu einem parallel gerufenen Einsatz gelangen können. 2. Verlängerte Fahrtzeiten ins Klinikum durch geänderte Klinikstrukturen und -kapazitäten Und 3. Ein gestiegener Zeitbedarf für die Übergabe der Patienten am Zielklinikum.Was also tun, um die 12-Minuten-Frist wie-der in mindestens 80 % der Fälle einzuhalten? Die Antwort des Zweckverbandes, dem ich indes, als Stellvertreter, auch angehören darf: Zwei weitere Rettungswagen, stationiert in den Gemeinden Diespeck und Ergersheim. Zu einer Verbesserung der Abdeckung im Steigerwald, im Aischgrund und in Neustadt a.d.Aisch soll demnach der Diespecker Standort beitragen. Angedachte Verortung direkt an der B 470 (Gewerbegebiet „Am Käswasen“); dort ist eine Vorhaltung von Montag bis Sonntag, 08:00 – 24:00 Uhr (112 Wochenstunden), vorgesehen. Zur Unterstützung der Versorgungsbereiche Uffenheim und Bad Windsheim soll der Ergersheimer Stellplatz beitragen (Montag bis Sonntag, 08:00 – 20:00 Uhr), der sehr nahe an der B 13 gelegen sein soll. Eine Entlastung für den Standort Neuhof a.d.Zenn wird überdies von einer neuen Fahrzeugstationierung in Bruckberg (Landkreis Ansbach) erwartet. Schließlich erfährt der Bad Windsheimer Raum nochmals eine verbesserte Abdeckung durch den Umstand, dass die Wache in Oberdachstetten (ebenfalls Landkreis Ansbach) eine Aufwertung erfährt.
Über ein weiteres medizinisches Thema möchte ich Sie kurz informieren: Um ärztlichen Nachwuchs zu gewinnen und somit einer drohenden Unterversorgung in den ärztlichen Versorgungsgebieten des Landkreises entgegenzuwirken, vergeben wir Stipendien für Studierende der Humanmedizin. Unser Ziel ist es, einen Beitrag zu einer flächendeckenden medizinischen Ärztedichte im Landkreis Neustadt
a.d.Aisch-Bad Windsheim zu leisten. Gefördert werden die Studierenden mit einem Semesterbeitrag von bis zu 10.000 Euro. Im Gegenzug verpflichten sich die Geförderten ihre fachärztlicheWeiterbildung, soweit möglich, bei uns vor Ort zu absolvieren sowie, im Anschluss an ihre Ausbildung, für mindestens fünf Jahre in Vollzeit in unserem Landkreis zu praktizieren. Auf diese Weise konnten wir bereits zwei Studierende für uns gewinnen.
Abschließend möchte ich all jenen danken, die sich in den vergangenen Wochen wieder so intensiv für unsere Allgemeinheit eingesetzt haben. Ohne das Ehrenamt wäre vieles in unserer Heimat nicht möglich. Besonders hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang die wunderbare Osing-Verlosung. Diese war einfach großartig!
Herzliche Grüße aus dem Landratsamt
Ihr
Christian von Dobschütz