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Streuobstwandern in Burgbernheim
Im Rahmen des Projekts „Mehr Baamaland für Frankens Mehrregion“ fand am 11. Oktober 2025 eine besondere Streuobstwanderung mit dem Pomologen Wolfgang Subal statt. Rund 30 Interessierte folgten der Einladung, die vielfältige und artenreiche Kulturlandschaft rund um Burgbernheim zu entdecken.
Gleich zum Start der Wanderung stand der in der Mundart als „Äibea Beybea“ bekannte, über 100 Jahre alte und fast vergessene Birnbaum an den „sieben Höpperle“ nahe dem Vereinsheims des TSV 1877 Burgbernheim – eine echte Rarität, die jedoch nicht die einzige bleiben sollte. Von dort führte der Weg durch von Parasolen gesprenkelte Wiesen, über Kamerun-Schafweiden und wacholdergesäumte Flächen zu insgesamt 15 verschiedenen Obstbäumen, die Subal fachkundig bestimmte und vorstellte.
Neben alten Apfelsorten wie der Goldparmäne (Frankreich, um 1510) und dem Kesseltaler Streifling, im Volksmund auch als „Sträfling“ bekannt, fanden sich auch jüngere Sorten wie der Minister Dr. Lucius (Leipzig, um 1880), der Brettacher (Brettach, um 1908) und die Landsberger Renette (Landsberg an der Warthe, um 1850). Die Teilnehmenden erhielten spannende Einblicke in die Geschichte, Herkunft und Besonderheiten dieser Sorten, sowie in die Bedeutung alter Streuobstbestände für die regionale Biodiversität. Auch die zahlreichen Habitatstrukturen – wie zum Beispiel die verschieden Höhlenarten – an den landschaftsprägenden Altbäumen wurden aus naturschutzfachlicher Perspektive beleuchtet.
Initiiert wurde die Aktion vom Landschaftspflegeverband Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim in Kooperation mit dem Streuobstberater vom Landkreis und dem Bernatura – der Streuobsterlebniswelt Burgbernheim. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Bayerischen Streuobstpakts statt und wurde mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert.
Mit dem Projekt „Mehr Baamaland für Frankens Mehrregion“ möchte der Landschaftspflegeverband die Wertschätzung für Streuobstwiesen und alte Obstsorten stärken – und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser wertvollen Kulturlandschaft leisten.