Neuigkeiten aus dem Landratsamt

Arbeitsgruppe „Klimaresilienter Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim“

Workshop 4: Sonderkulturen, Weinbau und Teichwirtschaft

Blick von Weinberg auf Wasserrückhaltebecken

Foto: Wasserwirtschaftsamt Ansbach

Der Klimawandel führt zu einer Zunahme von Hitzetagen (> 30°C) und länger anhaltenden Dürreperioden in den Sommermonaten. Dies erschwert eine Versorgung von Sonderkulturen (Wein, Gemüse und Kräuter) mit ausreichend Wasser. Auch die Teichwirtschaft leidet unter den Folgen des Klimawandels. Das geringe Wasserdargebot stellt die Teichwirte vor neue Herausforderungen. 

In Ipsheim wurde der vierte Workshop zum Thema „Sonderkulturen, Weinbau und Teichwirtschaft“ im August deshalb von Vertretern des örtlichen Weinbauvereins, der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, dem Institut für Fischerei und der Teichgenossenschaft Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim begleitet. Im Rahmen einer Exkursion stellte der Betrieb Strebel und Popp zunächst seine Weinbergsberegnung inkl. Wasserspeicherbecken bei Rüdisbronn vor. Anschließende Fachvorträge aus Weinbau und Teichwirtschaft mit gemeinsamer Diskussion rundeten den Workshop ab. 

Im Bereich der Sonderkulturen, insbesondere im Weinbau, gewinnt die Bereitstellung von Beregnungswasser zunehmend an Bedeutung. Aufgrund der angespannten Grundwassersituation bedarf es Alternativen. Zukünftig steht vor allem die Sammlung, Speicherung und Nutzung von Niederschlagswasser im Fokus. Beispielsweise können vorhandene Grabenstrukturen in der Landwirtschaft genutzt oder bestehende Regenrückhaltebecken um ein Speicherbecken ergänzt werden. Neben der Herkunft des notwendigen Wassers ist vor allem die Art der Bewässerung entscheidend. Hier spielen eine wassersparende Bewässerungstechnik sowie die Digitalisierung eine große Rolle. Die Digitalisierung ermöglicht die benötigte Wassermenge mittels Bodenfeuchtesensoren exakt zu bestimmen und zielgerichtet zu bewässern. Ebenso können Leckagen durch einen Druckabfall in der Leitung unmittelbar erkannt und behoben werden. 

In der Teichwirtschaft sorgen anhaltende Trockenphasen für sinkende Wasserstände und steigende Wassertemperaturen. Dies kann zur Folge haben, dass der  Sauerstoffgehalt knapp wird und Notabfischungen erforderlich werden. Auch Fischsterben sind nicht ausgeschlossen. Eine Möglichkeit um mehr Wasser zu speichern, ist je nach Örtlichkeit eine Dammerhöhung oder eine Vertiefung des Teiches. Auch eine Kombination aus Speicherbecken für die Bewässerung mit gleichzeitiger Karpfenzucht wird derzeit vom Institut für Fischerei untersucht. 

Die erarbeiteten Lösungsansätze und Maßnahmenideen der vier Workshops werden bis zum Jahresende aufbereitet und im Frühjahr 2024 allen Landkreiskommunen in einer Handlungsempfehlung bereitgestellt. Das Wasserwirtschaftsamt bedankt sich bei allen mitwirkenden Kommunen, Betroffenen, Fachexperten und Ämtern für ihren Beitrag und ihr Engagement.