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Auf den Spuren der Schafe
Seit mittlerweile 25 Jahren existiert die Gemeinschaftsaktion „BayernTourNatur“ des Bayerischen Umweltministeriums. Jährlich bieten zahlreiche Vereine, Behörden und Bildungseinrichtungen naturkundliche Veranstaltungen an, um die einheimische Natur erlebbar zu machen.
Mitte Mai veranstaltete der Landschaftspflegeverband (LPV) Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises eine Exkursion mit dem Titel „Auf den Spuren der Schafe: Entdeckungstour auf der Wacholderheide bei Unterntief“.
Nach der Begrüßung durch Landrat Dr. Christian von Dobschütz machten sich die über 50 naturbegeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter fachkundiger Anleitung von Diplom-Forstwirt Harald Schott auf die etwa zwei Kilometer lange Wanderung durch die strukturreiche Landschaft bei Unterntief.
Zu Beginn führte der Weg über die beweidete Wacholderheide. Diese Fläche wurde vor zwei Jahren im Rahmen des Trockenbiotopverbundprojekts des LPV kartiert. Hierbei wurden die floristischen und faunistischen Besonderheiten erfasst und dokumentiert. Entlang des Weges zeigten sich botanische Besonderheiten wie die Bocksriemenzunge oder das Purpur-Knabenkraut. Diese und weitere für trockene und magere Standorte typische Pflanzen wurden den Teilnehmenden von Harald Schott nähergebracht. Nicht nur botanisch war einiges geboten, auch mehrere Vogelarten wie Feldlerche, Gartenrotschwanz oder Nachtigall ließen von sich hören und teilweise sogar sehen.
Wie es der Titel erahnen lässt, spielten die vierbeinigen Landschaftspfleger eine zentrale Rolle. Für den Erhalt dieser und ähnlicher Trockenstandorte ist eine extensive Beweidung essenziell. In der Mitte der Wacholderheide trafen die Exkursionsteilnehmer deshalb auf den Schäfer Gerd Egelseer. Dieser kümmert sich mit seiner Herde, die vor allem aus Schafen der Rasse Coburger Fuchs besteht, um die ordnungsgemäße Pflege der Flächen rund um Bad Windsheim. In der Herde sind neben den Schafen auch einige Ziegen vertreten, um der Verbuschung effektiv entgegenzuwirken.
Der Schäfer stellte seinen Betrieb und die grundsätzlichen Arbeiten eines Hüteschäfers vor.
Mit spannenden und zum Teil lustigen Anekdoten aus seinem Arbeitsalltag brachte er den Teilnehmenden die Herausforderungen und vielfältigen Tätigkeitsbereiche näher. Im Anschluss bewegte sich die Schafherde, gefolgt von der Exkursionsgruppe, weiter entlang der Wacholderheide. Hierbei konnte dann auch die Arbeit der Hütehunde live miterlebt werden.
Am Ende der Weidefläche angekommen konnten die Teilnehmenden dann noch Fragen an den Schäfer stellen. Im Anschluss folgte noch ein Gruppenfoto nach dem Motto „Wir machen Landschaften“. Ohne enge Zusammenarbeit von Landschaftspflegeverbänden, Schäfern, Landwirten und Flächeneigentümern wäre der Erhalt dieser Trockenbiotope nicht möglich. Diese und ähnliche Exkursionen verdeutlichen die Bedeutung dieser wichtigen Kooperation und zeigen, dass der Erhalt der Kulturlandschaft vielen Menschen am Herzen liegt.
Nach dem Abschied von der Schafherde führte der Weg entlang von Ackerflächen. Hier stellt der Exkursionsleiter Harald Schott einige Ackerwildkräuter vor. Leider sind diese heutzutage aus großen Teilen der Agrarlandschaft verschwunden und nur noch selten auf extensiven Äckern zu finden.
Am Ende erwartete die Teilnehmer in der Nähe der Schafscheune unter großen Walnussbäumen eine kulinarische Überraschung mit Blick nach Untertief und auf die Schafherde in der Nachtkoppel. Es gab es eine zünftige Brotzeit mit regionalem Ziegenkäse und geräucherten Lammbratwürsten. Bei der gemeinsamen Mahlzeit konnten dann noch weitere Fragen rund um das Thema Artenvielfalt auf beweideten Trockenbiotopen besprochen werden.