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Große Beteiligung am Vertragsnaturschutzprogramm

Landwirtinnen und Landwirte setzen auf naturnahe Bewirtschaftung

Der Altgrasstreifen dieser artenreiche Wiese trägt zur Strukturvielfalt in der Landschaft bei und bietet der heimischen Wiesenfauna wichtige Rückzugs-, Schutz- und Fortpflanzungsmöglichkeiten.

Auch in diesem Jahr beteiligen sich wieder zahlreich landwirtschaftliche Betriebe aus dem Landkreis freiwillig am „Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm“ (VNP). Mit einer besonders naturverträglichen Bewirtschaftung ihrer Äcker, Wiesen und Teiche leisten sie einen wertvollen Beitrag zum Erhalt ökologisch bedeutender Lebensräume.

Die fünfjährigen Verträge funktionieren dabei nach dem Baukastenprinzip: Für jede Fläche werden gezielt Maßnahmen einer extensiven Nutzung zusammengestellt. Etwaige Erschwernisse oder Ertragseinbußen werden durch jährliche Förderzahlungen ausgeglichen. Welche Flächen grundsätzlich für das Vertragsnaturschutzprogramm geeignet sind und welche Maßnahmen dort aus landwirtschaftlicher und naturschutzfachlicher Sicht sinnvoll umgesetzt werden können, wird im Rahmen eines Beratungsgesprächs mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt. Voraussetzung ist, dass sich die Fläche innerhalb einer förderfähigen Kulisse befindet. Dazu zählen unter anderem Schutzgebiete wie Natura 2000-Gebiete, Naturschutzgebiete sowie Gewässerrandstreifen. Die Gespräche fanden in diesem Jahr überwiegend telefonisch statt, außerdem konnten zum ersten Mal die Termine bequem über die Landkreis-Homepage online gebucht werden. In der achtwöchigen Antragsphase von Januar bis Februar wurden rund 400 Beratungsgespräche mit den Fachkräften der Unteren Naturschutzbehörde vereinbart. 
Insgesamt wurden im Rahmen des diesjährigen Antragsverfahrens rund 1.350 Hektar neue Vertragsnaturschutzflächen von etwa 300 Betrieben abgeschlossen – zusätzlich zu den bereits bestehenden 3.100 Hektar. Damit umfasst der Vertragsnaturschutz im Landkreis nun insgesamt 4.450 Hektar extensiv bewirtschaftete Flächen, die jährlich mit rund 2,57 Millionen Euro gefördert werden.

Besonders gefragt war auch in diesem Jahr die verspätete Mahd von Wiesen in Kombination mit dem Verzicht auf Düngung und Pflanzenschutzmittel. Auf fast 1.000 Wiesenflächen wurde darüber hinaus auf 383 Flächen der sogenannte Altgrasstreifen verpflichtend mit eingeplant. Dabei bleibt ein Teil der Fläche (5 bis 20 Prozent) ungemäht über den Winter stehen. Diese Maßnahme trägt zur Strukturvielfalt in der Landschaft bei und bietet der heimischen Wiesenfauna wichtige Rückzugs-, Schutz- und Fortpflanzungsmöglichkeiten. Optimal erfüllt der Altgrasstreifen seine Funktion, wenn er im Frühjahr nach den letzten Frostperioden (März/April) gemäht und im Folgejahr an anderer Stelle auf der Wiese wieder stehen gelassen wird.

Interessierte Landwirtinnen und Landwirte können sich jederzeit bei der Unteren Naturschutzbehörde unter Tel. 09161 92-4103 oder per Mail an vnp@kreis-nea.de melden, um sich über Fördermöglichkeiten für die nächste Antragsrunde Anfang 2026 zu informieren.