Neuigkeiten aus dem Landratsamt

Großer Zuspruch beim Vertragsnaturschutzprogramm

Extensive Bewirtschaftung wird gefördert

Schafherde auf der Weide

Viele Landwirte setzen sich für den Erhalt und die Verbesserung des Artenreichtums ein. Im Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) erhalten Landwirte für den zusätzlichen Aufwand und den geringeren Ertrag bei einer naturschonenden Bewirtschaftung ihrer Flächen Zuschüsse. Die vereinbarten Maßnahmen werden in der Regel für einen Zeitraum von fünf Jahren abgeschlossen. Auch in der diesjährigen Antragsphase war die Nachfrage nach Förderungen im Landkreis wieder sehr groß.

Insgesamt 659 Hektar Neuabschlüsse kommen heuer zu den bestehenden 2555 Hektar Vertragsnaturschutz-Flächen hinzu. Gerade die Wiesenmahd mit Messerbalken war sehr gefragt. Dabei wird das Gras auf der eingestellten Höhe mit einem Doppelmesser abgeschnitten. Für Insekten ist diese Technik weniger gefährlich, denn sie bleiben meist unversehrt und können nach dem Schnitt das Mähgut verlassen. Auf knapp 140 Flächen wurden heuer Altgrasstreifen zusätzlich zum Schnittzeitpunkt abgeschlossen. Zwischen fünf und 20 Prozent des Aufwuchses bleibt über den Winter stehen und bietet vielen Insekten ein Überwinterungsquartier in den hohlen Stängeln.

"Das bringt Struktur in die Landschaft", wie Sophia Heinl von der Unteren Naturschutzbehörde erläutert. "Die Lebensräume verbessern sich von Jahr zu Jahr. Viele Landwirte berichten von vermehrten Vorkommen an Singvögeln, Hasen, Rebhühnern und sogar von einem Dachs." Auch viele Schäfer, die naturschutzfachlich wertvolle Magerrasen im Landkreis beweiden, nehmen das Förderprogramm gerne in Anspruch. Viele dieser besonderen Flächen können nur durch Beweidung erhalten werden.

Die kulturhistorische Form der landwirtschaftlichen Nutzung geht bei einigen Flächen auf eine über 100 Jahre alte Hütetradition zurück, berichten Schäfer. "Sinnvoll, dass diese Tradition gefördert wird und Arten, die besonders an diese mageren Standorte angepasst sind, damit erhalten werden", sagt Dagmar Nitsche, die als Ansprechpartnerin für die Landwirte fungierte.

Interessierte Landwirte können sich über die Antragsfrist hinaus während des gesamten Jahres bei der Unteren Naturschutzbehörde, Tel. 09161 92-4116 oder per Mail unter vnp(at)kreis-nea.de, melden, um auf geeigneten Flächen gemeinsam Maßnahmen für die kommende Förderperiode Anfang 2023 zu besprechen.