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Klimaresilienter Landkreis
Durch den Klimawandel werden Förster und Landwirte zukünftig mit längeren Dürreperioden zu kämpfen haben. Zudem fehlt die zur Grundwasserneubildung so wichtige Schneedecke im Winter.
Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Amtes für Ernährung Landwirtschaft und Forsten und des Bayerischen Bauernverbandes, sowie Landwirten und Förstern hat sich zu diesen Themen zu einem Workshop in Ermetzhofen zusammengefunden. Im Fokus standen dabei die Fragen, welche Bewirtschaftungsformen und Anpassungsmechanismen es in Anbetracht des Klimawandels geben kann. Besichtigt wurden dazu der landwirtschaftliche Vorzeigebetrieb Schrüffer bei Weigenheim und im Bereich der Forstwirtschaft die Mittelwälder Bad Windsheims, die durch den städtischen Förster Herrn Finnberg vorgestellt wurden. Anschließend wurden die gesammelten Eindrücke diskutiert.
Möglichkeiten in der Landwirtschaft
Eine klimaangepasste Landwirtschaft sollte in Zukunft auf eine bodenschonende Bewirtschaftung achten. Dies kann gelingen, wenn, soweit möglich, auf intensive Bodenbearbeitung verzichtet wird und stattdessen die Saatausbringung mittels Mulch- oder Direktsaat erfolgt. Durch intensive Bodenbearbeitung wie Pflügen kann es dazu kommen, dass eine erhöhte Menge von im Boden gespeichertem Wasser verdunstet. Außerdem kann es zur Bodenverdichtung kommen. Ebenso wichtig ist ein aktiver Humusaufbau, beispielsweise durch das Ausbringen von organischem Dünger und das Einarbeiten bzw. Mulchen von Zwischenfrüchten (Luzerne) und Vorkulturen (Stroh von Getreidepflanzen). Ein erhöhter Humusgehalt sorgt für eine bessere Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens und steigert darüber hinaus durch eine bessere Nährstoffversorgung der Nutzpflanze den Ertrag.
Möglichkeiten in der Forstwirtschaft
Im Forst sind es wie in der Landwirtschaft vor allem das fehlende Wasser und die erhöhte Temperatur, die den Bäumen zu schaffen machen. Eine Möglichkeit diesen Problemen zu begegnen, ist ein Waldumbau mit Baumarten, die in Regionen vorkommen, in denen unser zukünftiges Klima bereits vorherrschend ist (zum Beispiel Südfrankreich). Auch eine Umstellung der Waldbewirtschaftungsform ist eine Möglichkeit. Besonders geeignet, um dem Klimawandel mit heimischen Baumarten zu begegnen, ist der Mittelwald. Als solchen bezeichnet man Wälder, bei denen ein Großteil der Bäume alle 30 Jahre auf Stock gesetzt wird und nur wenige große Bäume im Bestand verbleiben. Die gefällten Bäume treiben schon im ersten Frühjahr wieder aus und können sich über das bereits vorhandene Wurzelwerk sehr gut mit Wasser versorgen. Weiter wird es im Forst immer wichtiger werden Wasser im Wald zu halten. Dies kann durch das Liegenlassen von Totholz oder durch gezieltes Einleiten von Niederschlagswasser gelingen.
Weitere Workshops
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich im August in einem weiteren Workshop mit den Herausforderungen des Klimawandels für Sonderkulturen, Weinbau und Teichwirtschaft und welche Lösungsansätze es dafür gibt.
Kontakt:
Heiko Moßhammer, Abteilungsleiter Wasserwirtschaftsamt Ansbach
Tel.: 0981 9503320
E-Mail: heiko.mosshammer@wwa-an.bayern.de
