Neuigkeiten aus dem Landratsamt

Optimale Vorbereitung

Neues Projekt der Koordinierungsstelle „Frühe Hilfen“

Wenn es Zeit wird, sie zu füttern oder die Windeln zu wechseln, machen die Simulationspuppen durch lautes Schreien auf sich aufmerksam. Die Puppen sind Teil eines neuen Projekts der Koordinierungsstelle „Frühe Hilfen“.

Schwangere und werdende Eltern optimal auf ihre künftigen Aufgaben vorbereiten soll ein neues Projekt der Koordinierungsstelle (KoKi) „Frühe Hilfen“ des Landkreises. Mit Hilfe von Simulationspuppen, sogenannter 
Real-Care-Babys, können mögliche Unsicherheiten im Hinblick auf das Leben mit einem Baby im Idealfall noch während der Schwangerschaft beseitigt werden. Die KoKi hofft dadurch insbesondere junge werdende Mütter besser erreichen zu können und sie auf ihre künftigen Aufgaben vorzubereiten und zu begleiten. Die beiden Real-Care-Babys sind nicht nur so schwer wie Babys, sie fangen auch an zu schreien, wenn sie Hunger haben, die Windel gewechselt werden muss, oder aber sie kuscheln möchten. Belohnt wird die richtige Reaktion der zukünftigen Eltern mit wohligem Glucksen. Wie ein richtiges Baby schreit auch das Simulationsbaby nachts und möchte versorgt werden. So erfahren die Teilnehmerinnen durch echtes Erleben, wie sich der Alltag mit einem Baby anfühlt. Gemeinsam mit einer Fachkraft der KoKi werden die Teilnehmerinnen mit den Puppen vertraut gemacht und können sich ihrem neuen Alltag stellen. Anschließend werden die aufgezeichneten Daten des Real-Care-Babys ausgewertet und mit den werdenden Eltern besprochen. Durch das alltagsnahe Training mit der Simulationspuppe können sie gestärkt und selbstsicherer ihre neue Rolle erfüllen. Man kommt miteinander ins Gespräch, kann auf mögliche Schwierigkeiten eingehen und bei Bedarf Hilfen vorstellen und einsetzen. Vor einem Jahr entwickelten Manuela Stern und Sylvia Fichtelmann von der KoKi das Konzept für den Landkreis, um Schwangere und deren Partner auf ihre Aufgaben als Eltern vorzubereiten und dadurch ein sicheres Aufwachsen und eine gute Bindung zu fördern. Nach einer Schulung der KoKi-Mitarbeiterinnen und Fachkräfte zur technischen Handhabung der Puppen können diese nun zum Einsatz kommen. Möglich wurde die Einführung des Projekts unter anderem durch eine Spende der Genossenschaftsstiftung der VR-Bank. Die Schulung wurde über die Bundesstiftung Frühe Hilfe durch das Programm „Aufholen nach Corona“ gefördert, darüber hinaus übernahm das Jugendamt die Kosten für eine der Puppen.