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Prävention gegen die Afrikanische Schweinepest

Aufstellung eines Kühlbehälters als ein Baustein

Gruppe von Personen steht vor dem Kühlcontainer

Von links nach rechts stehen Veterinäramtsleiter Dr. Uwe Knickel, Landrat Helmut Weiß, Klärwärter Uwe Baumann, erster Bürgermeister von Markt Bibart Klaus Nölp und der erste Vorstand des Jägervereins Scheinfeld Thomas Ramming vor dem Kühlcontainer, der von der Jägerschaft schon jetzt sehr gut angenommen wird.

Bislang ist der Tierbestand im Landkreis Neustadt a.d.Aisch nicht von der Afrikanischen Schweinepest betroffen. Die Strukturen für die Bekämpfung dieser Tierseuche sind im Landratsamt jedoch vorbeugend geschaffen. Falls es zu einem Ausbruch kommen sollte wird die Koordinierungsgruppe Tierseuchen nach der Koordinierungsrichtlinie Tierseuchen vorgeschriebene Maßnahmen schnell und effektiv umsetzen.

Die erste Annahmestelle für Wildschweinaufbrüche und Wildschweinhäute, mit der einer Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest vorbeugend begegnet werden soll, wurde im Landkreis offiziell in Betrieb genommen. An der Kläranlage in Markt Bibart steht dafür nun ein Kühlbehälter bereit. Diese Maßnahme ist ein Baustein des Landkreises im umfangreichen Maßnahmenpaket um einer Bedrohung durch die  Afrikanische Schweinepest (ASP) entgegen zu wirken. Seit dem Frühjahr 2016 hat sich die Tierseuche ASP bereits unter den Wildschweinen in Osteuropa ausgebreitet und trotz Bekämpfungsmaßnahmen dort auch Hausschweinbestände befallen. Das individuelle Tierleid sowie erhebliche existentielle und wirtschaftliche Verluste bei den schweinehaltenden Betrieben sind erhebliche Folgen, die mit der Ausbreitung der ASP einhergehen. Seuchenbekämpfungsmaßnahmen umfassen Handelsbeschränkungen sowohl für lebende Tiere als auch für deren Produkte. Im Herbst 2020 erreichte die ASP Deutschland, nachdem infizierte Wildschweine aus Polen in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg- Vorpommern eingewandert sind. Bis heute ist das Virus dort aktiv, erst im Juli dieses Jahres kam es erneut zum Fund eines infizierten Wildschweines in Brandenburg.

Die Jäger unseres Landkreises, mit ihren Orts- und Revierkenntnissen und ihren profunden Einschätzungen sind wertvolle Partner bei Vorsorge- und Seuchenbekämpfungsmaßnahmen und unterstützen das Landratsamt damit aktiv. Um das eventuelle Auftreten der ASP im Landkreis zeitnah feststellen zu können, werden regelmäßig Blutproben erlegter Wildschweine genommen, auch das Melden auffälliger Tiere beim Veterinäramtes gehört zu diesen Aufgaben.

Mit der Bereitstellung des Kühlcontainers wird das Ziel verfolgt den Jägern eine sichere  Abgabemöglichkeit von Wildaufbrüchen und Wildschweinhäuten mit anschließender fachgerechter Entsorgung bereitzustellen, um eine potentielle Verbreitung etwaiger Viren zu

verhindern. Das Vergraben dieses Materials im Jagdrevier ist zwar noch immer erlaubt, aus Sicht der Seuchenprophylaxe wird allerdings davon abgeraten. Drei bis vier weitere solcher Abgabestellen sollen strategisch über den Landkreis verteilt werden. Der zweite Container wird demnächst in Uffenheim in Betrieb genommen. Seitens des Landkreises werden die Anschaffungskosten der Kühlcontainer, für den ersten belaufen sich diese auf rund 6700,- Euro, wie auch die anfallenden Entsorgungskosten getragen.

Der Landkreis dankt der Gemeinde Markt Bibart mit Bürgermeister Klaus Nölp, der das Gelände, das Wasser und den Strom zur Verfügung stellt. Der Klärwärter Uwe Baumann vor Ort, der auch im Jägerverein Scheinfeld aktiv ist, betreut die Jägerschaft während der Abgabe des Materials. Die Zusammenarbeit der Kommunen ermöglicht es, der Bitte der Jäger nach einer hygienischen Entsorgungsmöglichkeit von Wildaufbrüchen und Wildschweinhäuten zu entsprechen.

Glücklicherweise ist die ASP noch nicht in der Region angekommen aber dem Landkreis ist unbedingt daran gelegen bei Bedarf sofort zu reagieren und den Schweinebestand zu schützen.